Die Schmiede von Vulkan von Vasari
Kunsthistoriker Claudio Sagliocco nimmt uns mit in die wundervolle bin Florenz, um das Ölgemälde “Vulkans Schmiede” des Renaissancemeisters Giorgio Vasari zu entdecken. Bekanntermaßen für seine Biografien italienischer Künstler in seinem Buch “Le vite de’ più eccellenti pittori, scultori e architettori” (Die Leben der hervorragendsten Maler, Bildhauer und Architekten), war Vasari auch ein talentierter Maler und Architekt, der in Florenz mit der Unterstützung der Medici-Familie tätig war.
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Dieses Meisterwerk aus dem Jahr 1564 präsentiert die klassische Mythologie durch die Linse des italienischen Renaissance-Manierismus und zeigt eine lebendige Szene in einer Schmiede.
Die Szenerie ist reich an Details, die die Wärme und das dynamische Treiben der Schmiede einfangen. Licht spielt eine entscheidende Rolle und verleiht den Charakteren und Objekten durch Chiaroscuro Tiefe und Volumen. Besonders hervorgehoben wird das rote und orangefarbene Glühen des Feuers, das auf die Haut und die muskulösen Körper der Figuren fällt und dem manieristischen Ideal des menschlichen Körpers folgt. Vulkan und die anderen Schmiede sind in unnatürliche Posen verzerrt, was die Spannung und Energie der körperlichen Arbeit verstärkt.
Im Vordergrund steht Vulkan, der römische Gott des Feuers und der Metallurgie. Er ziselliert einen Widder, das Sternzeichen von Francesco I. de’ Medici, und einen Steinbock für den Aszendenten seines Vaters Cosimo, auf einem Schild. Die beide Tiere tragen die Welt.
Die Frau mit dem Helm ist die Göttin Minerva. In ihrer Hand hält sie einen Kompass und einen Gradbogen, und mit der anderen Hand zeigt sie Vulkan eine Zeichnung, die er nachahmen soll. Also verkörpert die Göttin Einfallsreichtum, während der Gott als der Schmied die Technik symboliziert.
Über ihnen schwebt der Frieden mit einem Ölzweig in der Hand, in Anspielung auf den friedvollen Wohlstand unter der Herrschaft der Medici-Familie.
Im Hintergrund links, zeichnen einige junge Männer antiken Vasen und Statuen. Unter ihnen erkennen wir die berühmte Skulpturengruppe der Drei Grazien, die hier auf die Künste des Zeichnens (insbesondere Malens), der Bildhauerei und der Architektur anspielt.
Somit symbolisiert dieses Gemälde die untrennbare Verbindung von Einfallsreichtum und Technik, von schöpferischer Kraft und handwerklichem Geschick, die für alle Künste unerlässlich sind.