Verkündigung von Simone Martini

Heute wird uns der Kunsthistoriker Claudio Sagliocco in einem neuen Video der Reihe Menarini – Pills of Art ein weiteres Meisterwerk vorstellen: die Verkündigung von Simone Martini.

Dieses Gemälde in Tempera und Gold auf Holz wurde für den Altar des Heiligen Ansanus im Dom von Siena in Auftrag gegeben und stammt aus dem Jahr 1333. Es ist derzeit in der wunderschönen Uffizien-Galerie in Florenz aufbewahrt.

 

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Das Bild wird von den Figuren der Jungfrau Maria und des Erzengels Gabriel dominiert, der gerade vom Himmel herabgestiegen ist, um die frohe Botschaft zu verkünden – wir sehen seine ausgebreiteten Flügel und seine flatternden Gewänder. In einer Hand hält der Erzengel einen Olivenzweig, ein Symbol des Friedens, und mit der anderen zeigt er auf die Taube des Heiligen Geistes, die über ihnen wacht, umgeben von acht Cherubim.

Mehrere Jahrhunderte vor dem Aufkommen von Comics erscheinen die Worte „Ave gratia plena Dominus tecum“ aus dem Mund des Erzengels und sind mit den Blumen einer äußerst realistischen und detaillierten Vase aus Lilien verflochten.

Maria, aus ihrer Lektüre aufgeschreckt, schaut mit erschrockenem Ausdruck auf den Erzengel und hält ihren blauen Umhang fest. Der Raum um die Figuren herum ist sowohl abgeflacht als auch vom goldenen Hintergrund dominiert, der das göttliche Licht symbolisiert, das alles durchflutet: Der polychrome Marmorboden ist das einzige Element, das der Szene eine irdische Dimension verleiht. Die Heiligen Ansanus und Maxima bezeugen die Verkündigung in den Seitenkolumnen des Triptychons.

Dieses außergewöhnliche Meisterwerk zeichnet sich durch einen raffinierten und linearen Stil aus, der den höfischen Gotikstil von Gentile da Fabriano um ein Jahrhundert vorwegnimmt und gleichzeitig die Eleganz des Miniaturstils widerspiegelt. Es war genau dieser einzigartige Stil, der Simone Martini eine Einladung in den Kreis der italienischen Maler am päpstlichen Hof in Avignon einbrachte.