Der neue Menarini-Kunstband über Cimabue: An den Ursprüngen der Renaissance

Seit über einem halben Jahrhundert schlagen die Kunstbände von Menarini eine Brücke zwischen dem italienischen Kulturerbe und der breiten Öffentlichkeit – eine Tradition, die seit 1956 die Meisterwerke großer Künstler in die italienischen Haushalte bringt und selbst jene für die Kunst begeistert, die nie geglaubt hätten, ihr zu verfallen.

Die Tradition der Menarini-Kunstbände fortzuführen bedeutet, Schönheit als Teil des täglichen Lebens zu pflegen“, betonen Lucia und Alberto Giovanni Aleotti, Anteilseigner und Mitglieder von dem Board Menarini. Genau dieser Gedanke hat die Florentiner Pharma-Gruppe dazu bewegt, Jahr für Jahr das kulturelle Engagement zu erneuern und die jüngste Monografie Cimabue zu widmen: der Meister, der die sakrale Malerei revolutionierte und den Weg zur Renaissance ebnete.

Dass dieser neue Band in der Kirche San Domenico in Arezzo vorgestellt wurde, ist kein Zufall. Auf dem Hochaltar dieser gotischen Basilika thront noch immer das Kruzifix, das Cimabue um 1270 schuf: ein geschnitztes Holzkreuz, bemalt in Tempera und Gold – das erste sichere Zeugnis seines Genies.

Auch die Geschichte der Kirche selbst ist bemerkenswert: Errichtet durch die Familien Ubertini und Tarlati, beherbergte sie 1276 das erste Konklave der Kirchengeschichte und wurde über die Jahrhunderte zu einem Schatzkästchen für Kunstwerke vom 14. bis zum 16. Jahrhundert.

In diesem symbolträchtigen und eindrucksvollen Rahmen präsentierte die Kunsthistorikerin Miriam Fileti Mazza – über vierzig Jahre Professorin an der Scuola Normale Superiore in Pisa – ihre Monografie gemeinsam mit Liletta Fornasari, die die verborgenen Schönheiten der Basilika enthüllte.

In der Schlichtheit einer stillen Harmonie verlieh Cimabue seinen Werken eine universelle emotionale Kraft, die alle anspricht – jenseits von Glauben und Dogma“, erklärte Miriam Fileti Mazza während der Vorstellung. „Dieser Band erzählt die Geschichte eines Künstlers, der sich von den Fesseln der byzantinischen Tradition löste und eine neue Sichtweise auf die Welt eröffnete – und damit den Weg bereitete für die Kunst, die schließlich zur Renaissance führte.“

Das Kruzifix von Arezzo verkörpert diesen Wandel in einzigartiger Weise: Christus erscheint nicht länger als ferne, hieratische Gestalt, sondern als leidender Mensch, mit angespannten Muskeln und einem von Schmerz gezeichneten Gesicht. In Cimabues Kunst weicht die byzantinische Zweidimensionalität Körpern, die Raum einnehmen, Volumen, die durch feine Schattierungen angedeutet werden, und Gesten, die echte menschliche Emotionen vermitteln.

Die wenigen überlieferten Werke – oftmals schwer beschädigt durch die Zeit, Überschwemmungen oder Erdbeben – bezeugen diese außergewöhnliche Fähigkeit, das Unsichtbare greifbar zu machen und das Sakrale in eine geteilte menschliche Erfahrung zu verwandeln.

 

Der Vater der italienischen Malerei

Über Cimabue ist aus schriftlichen Quellen kaum etwas bekannt. Wahrscheinlich wurde er um 1240 in Florenz geboren, unter dem Namen Bencivieni di Giuseppe (auch Cenni di Pepo genannt), später mit dem Beinamen Cimabue. Seine Ausbildung erhielt er bei Coppo di Marcovaldo, dem damals berühmtesten Maler. Sein Todesjahr wird aufgrund der wenigen schriftlichen Hinweise auf 1302 datiert.

Der Aretiner Biograf Giorgio Vasari zögerte in seinem berühmten Werk Die Leben nicht, Cimabue als Begründer der italienischen Malerei zu bezeichnen, und widmete ihm das Eröffnungskapitel seiner monumentalen Biografienreihe. Vasari berichtet von einem Jungen, der das Zeichnen den literarischen Studien vorzog und schon in seiner Kindheit jene Neigung zum Naturalismus zeigte, die die westliche Kunst revolutionieren sollte. Viele Details, mit denen Vasari seine Schilderung ausschmückte, wurden später von der modernen Kritik als wohl erfundene Ausschmückungen entlarvt – doch an Cimabues Größe besteht kein Zweifel.

Die Ausdruckskraft der wenigen ihm zugeschriebenen Werke belegt die radikale Neuheit einer Malerei, die das Sakrale menschlicher und realistischer machte und damit den Naturalismus vorwegnahm, der später mit Giotto zur vollen Blüte gelangte.

Auch Dante erwähnte Cimabue und versetzte ihn ins Purgatorio seiner Göttlichen Komödie. Er griff damit die Legende auf, wonach der Künstler seinen Vorrang unter den Malern verlor, weil er vom genialen Giotto di Bondone überstrahlt wurde. Das zeigt, dass schon die Zeitgenossen Cimabue als das erste Glied einer Kette erkannten, die die Kunstgeschichte für immer verändern sollte.

Indem er den Weg für die Renaissance bereitete, war Cimabue einer der ersten, die Welt, Objekte und Körper nach der Natur darzustellen: Die ehrwürdige byzantinische Tradition wich einer neuen, erfinderischen Malerei, die Dreidimensionalität in den Raum zu bringen versuchte.

 

Die Universalität der Kunst

Alberto Giovanni Aleotti, Miriam Fileti Mazza, Liletta Fornasari, Lucia Aleotti

Kunst hat die Kraft, eine universelle Sprache zu sprechen – eine Sprache, die berührt und verbindet, jenseits von Zeit und Unterschieden. Genau diese Botschaft verbreitet Menarini weiter, in der Überzeugung, dass Schönheit – wie Gesundheit – ein Recht aller Menschen ist.

Das Unternehmen hat die verlegerische Tradition nicht nur bewahrt, sondern sie mit den Menarini Pills of Art an die digitale Gegenwart angepasst: kurze Videoclips in acht Sprachen, die die Schönheit der italienischen Kunst weltweit zugänglich machen.

Sein Engagement reicht jedoch noch weiter – bis hin zur ökologischen Nachhaltigkeit: Mit der Veröffentlichung dieser Monografie wurden in Zusammenarbeit mit Treedom 300 Bäume gepflanzt, die zur CO₂-Bindung beitragen und den Menarini-Wald entstehen lassen. Eine Geste, die den Respekt vor kulturellen Wurzeln bedeutungsvoll mit der Verantwortung für die Zukunft unseres Planeten verbindet.