Luftqualität im Fokus bei der RespiraMi-Konferenz 2024

Die Gesundheit des Menschen und das Gleichgewicht der ihn umgebenden Ökosysteme sind untrennbar miteinander verbunden. Unser Wohlbefinden hängt nicht nur von der Verfügbarkeit von Nahrung und Wasser ab, sondern auch von der Luft, die wir atmen. Wenn wir unseren täglichen Aktivitäten (wie z. B. Arbeit und Schule) in einer verschmutzten Umgebung nachgehen, wirkt sich dies negativ auf unseren Körper und Geist aus. Daher bedeutet Umweltschutz nicht nur, unseren Planeten zu schützen, sondern auch unsere Gesundheit zu erhalten.

Im Kontext ist es von entscheidender Bedeutung, das Konzept der Feinstaubpartikel zu erfassen. Diese sind äußerst kleine feste und flüssige Partikel, die in der Atemluft schweben. Sie werden nach ihrem Durchmesser als PM10, PM2,5 und PM1 klassifiziert (PM steht für “Particulate Matter”) und haben die Fähigkeit, in die Lunge einzudringen und erhebliche Gesundheitsschäden beim Menschen zu verursachen.

In der Tat stellt Luftverschmutzung die primäre umweltbedingte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit in ganz Europa dar. Sie spielt eine maßgebliche Rolle bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfällen und bösartigen Lungenerkrankungen. Des Weiteren steht sie in Verbindung mit Atemwegsinfektionen und Asthma, wodurch die Anfälligkeit für zusätzliche Stressoren wie Krankheitserreger erhöht wird.

Die Auswirkungen der Umweltverschmutzung werden durch verschiedene Faktoren wie Alter, vorhandene Gesundheitszustände und individuelle Verhaltensweisen weiter verstärkt. Demzufolge sind es vor allem gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Kinder, ältere Menschen, werdende Mütter und Personen mit bestehenden Krankheiten, die am stärksten unter den Folgen der Verschmutzung zu leiden haben.

Laut der Weltgesundheitsorganisation sind 24% aller weltweiten Krankheiten auf Umweltfaktoren zurückzuführen, während 33% der Erkrankungen bei Kindern unter 5 Jahren durch solche Faktoren verursacht werden.

In Italien hat das Gesundheitsministerium alarmierende Zahlen veröffentlicht: jährlich sterben 30.000 Menschen an den Folgen Feinstaubpartikel (PM2,5) und die durchschnittliche Lebenserwartung der Italiener wird durch Luftverschmutzung um 10 Monate reduziert.

Die Folgen der Umweltverschmutzung sind besonders in stark urbanisierten Gebieten spürbar, wo Verkehrsaufkommen und Luftschadstoffe extrem hohe Werte erreichen. In stark besiedelten Regionen deuten erhöhte Feinstaub- und Stickstoffdioxidkonzentrationen auf eine kritische Lage hin. Im Jahr 2022 überschritten 29 von 95 italienischen Städten die PM10-Tagesgrenzwerte. Insbesondere Turin, Mailand, Modena, Asti, Padua und Venedig verzeichneten mehr als doppelt so viele Überschreitungen wie erlaubt.

Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Verringerung der Belastung durch umweltbedingte Krankheiten besteht darin, positive Verhaltensweisen zu fördern. Dazu gehören die Förderung sicherer Methoden zur Wasserspeicherung in Haushalten, die Betonung von Hygienemaßnahmen, der Umstieg auf sauberere und sicherere Brennstoffe, die Verbesserung der Gebäudesicherheit sowie die vorsichtige Verwendung von giftigen Substanzen sowohl zu Hause als auch am Arbeitsplatz. Eine effektive Bewirtschaftung der Wasserressourcen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Verringerung umweltbedingter Gesundheitsrisiken. Die Prinzipien der Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Konsumreduktion sowie die Umsetzung von Praktiken wie Wiederverwendung und Recycling sind dabei stets von Wert.

Um dieses Problem anzugehen, stellt das internationale Seminar “RespiraMi”, das von Fondazione Menarini und der Environmental Research Group (ERG) des Imperial College London organisiert wird, einen wichtigen Moment des Treffens und des Austauschs unter internationalen Experten dar, um die Ergebnisse der in den letzten Jahren durchgeführten Luftverschmutzungsforschung vorzustellen und das Wissen über Errungenschaften zu aktualisieren.

Die Konferenz “Recent Advances on Air Pollution and Health” (Neueste Fortschritte in der Luftverschmutzung und Gesundheit) wird am 29. Februar und 1. März in Mailand stattfinden, unter der Leitung von Francesco Forastiere, Sergio A. Harari, Michal Krzyzanowski und Pier Mannuccio Mannucci. Am ersten Tag des Seminars werden die komplexen Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung und Gesundheit erörtert, wobei wissenschaftliche Korrelationen mit Herz-Kreislauf-, Atemwegs-, Krebs-, neurologischen und psychischen Erkrankungen untersucht werden. Der zweite Tag wird sich auf spezifische Forschungsarbeiten zur Luftverschmutzung in Italien, insbesondere in der Poebene, konzentrieren, und die Maßnahmen der Europäischen Union und des Vereinigten Königreichs zur Verringerung der mit Luftverschmutzung verbundenen Gesundheitsrisiken werden ebenfalls untersucht.

In seiner fünften Ausgabe ist das internationale Seminar “RespiraMi” eine zentrale Plattform, um das drängende Problem der Luftverschmutzung durch Dialog und proaktive Erkundung konkreter Abhilfemaßnahmen anzugehen. Mit der Mission, eine gesündere Zukunft zu sichern, streben wir danach, die Bedrohung unseres Wohlbefindens durch verschmutzte Luft zu beseitigen.